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Exasol

Der heilige Gral des Klimaschutzes 14.12.2021

Gastbeitrag: Über die Rolle von Daten für eine nachhaltigere (Geschäfts-)Welt berichtet Mathias Golombek.

Foto: ExasolMathias Golombek, CTO und Botschafter des „Green Teams“ bei ExasolDie Welt ist im Wandel, und zwar wortwörtlich: Schmelzende Gletscher, heiße Sommer und schneelose Berge prägen unseren Alltag – und spätestens mit der Flut letzten Sommer ist der Klimawandel vor unserer Haustür und damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nachhaltigkeit wird in der Politik und den Medien heiß diskutiert – konkrete Handlungen sind jedoch nicht wirklich sichtbar. Nachhaltiges Handeln von Privatpersonen ist leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Bewusstsein der Menschen ändert sich, und als Verbraucher sehen sie nicht nur sich selbst, sondern vor allem Unternehmen in der Pflicht zu handeln.

So informieren sich laut der aktuellen Studie „Data for Good: Corporate Social Responsibility beginnt mit Daten“ ganze 91 Prozent der Verbraucher über die Praktiken eines Unternehmens in Bezug auf Corporate Social Responsibility (CSR), bevor sie dort einkaufen – und ziehen ihre Konsequenzen: 86 Prozent ändern ihre Kaufentscheidung, wenn Unternehmen nicht gegen den Klimawandel vorgehen. Wenn es um die Kommunikation von CSR-Initiativen geht, verlassen sie sich nicht mehr auf die Aussagen von Unternehmen, sondern fordern konkrete Nachweise.

Daten: Der Beweis für mehr Nachhaltigkeit

Foto: Tim Swaan/UnsplashLaut einer aktuellen Studie informieren sich ganze 91 Prozent der Verbraucher über die Praktiken eines Unternehmens in Bezug auf Corporate Social Responsibility (CSR), bevor sie dort einkaufen – und ziehen ihre KonsequenzenDaten spielen dabei eine große Rolle: Rund zwei Drittel der Verbraucher verlangen laut Studie in den nächsten 36 Monaten datengestützte Nachweise von Unternehmen, welche die positiven Beiträge zum Klimawandel, zur Vielfalt und Integration sowie zu ethischen und nachhaltigen Geschäftspraktiken belegen, sonst wandern sie ab. Dieses Ergebnis bestätigen auch CSR-Verantwortliche der befragten Unternehmen: 63 Prozent sind der Ansicht, dass Kundenbindung in Zukunft von der Fähigkeit des Unternehmens abhängen wird, ob datengestützte Initiativen zum Klimawandel umgesetzt werden. 82 Prozent der CSR-Entscheidungsträger fordern daher einen datengestützten Ansatz für ihre Nachhaltigkeitsziele – und Zugriff auf die entsprechenden Daten.

Das Problem: Noch nicht einmal die Hälfte der Unternehmen (42 Prozent) kann einen vollständig ausgearbeiteten – geschweige denn datengestützten – Plan vorweisen, der die Einführung von klimafreundlicheren Geschäftspraktiken in den nächsten 36 Monaten sicherstellt. Dabei führt nachweislicher Klimaschutz nicht nur zu Kundenbindung, sondern auch zu mehr Geschäftserfolg. Denn 74 Prozent der Verbraucher sind bereit, bei nachweislichen Schritten für den Klimaschutz mehr für Produkte und Dienstleistungen zu zahlen.

Unternehmen gewinnen durch datengestützte Nachweise zu ihren Klimaschutz-Bemühungen nicht nur Kunden und Profit, sondern können auch selbst bessere Entscheidungen treffen. Schließlich sind datenbasierte Entscheidungen verlässlich und nachvollziehbar. Doch weniger als die Hälfte der Unternehmen verfügt über genügend Daten, um datengetrieben zu entscheiden und ihre CSR-Bemühungen zu belegen. Und auch bei Unternehmen, die über ausreichend Daten verfügen, gibt es Nachholbedarf: Nur 22 Prozent nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Daten. Dabei sollte der Zugang zu ihnen und ihre Verwertung in Bezug auf ethische und nachhaltige Geschäftspraktiken die Norm sein – knapp die Hälfte der CSR-Entscheider beklagen jedoch fehlende Richtlinien in dieser Hinsicht.

Ein Fahrplan für den Wandel

Doch welche konkreten Maßnahmen sollten Unternehmen ergreifen, um sich in puncto Nachhaltigkeit mit Hilfe von Daten weiterzuentwickeln? Essenziell ist die Entwicklung eines passenden Technologie-Stacks. Mit den richtigen Tools können Unternehmen zum Beispiel intern die größten Energiefresser identifizieren oder prüfen, ob ihre CO2-Bilanz durch Einsparung von Verpackungen verbessert werden kann. Voraussetzung dafür ist die Verankerung einer datengesteuerten Kultur im Unternehmen. Das bedeutet, neben der Bereitstellung und dem Zugang zu den relevanten Daten auch, die Mitarbeiter im Umgang mit Daten zu schulen und die Datenkompetenz aller Mitarbeiter zu fördern. Nur so können die zuständigen Personen – in Idealfall ein dediziertes CSR-Team – bestmögliche und vor allem datengetriebene Entscheidungen treffen. Und: Sie können Erfolge der CSR-Maßnahmen nachweisen.

Ein großes Hindernis dabei ist allerdings häufig, die Erfolge entsprechend zu kommunizieren. Verbraucher wollen auf den ersten Blick erkennen, welche nachhaltigen Praktiken Unternehmen verfolgen und welche Ergebnisse sie vorweisen können. Komplizierte Zahlen und Auswertungen von Daten sind dafür eher hinderlich. Stattdessen sollten sich CSR-Experten zu Geschichtenerzählern weiterentwickeln und die datengestützten Beweise in Form von Storytelling vermitteln. Emotionale und nachvollziehbare Botschaften stellen eine direkte Beziehung zu den Verbrauchern her, die ihren Lieblingsmarken dann wieder vertrauen. Doch noch viel wichtiger: Die Welt, wie wir sie kennen, wird uns dadurch noch etwas länger erhalten bleiben und Unternehmen sichern sich durch verbesserte Glaubwürdigkeit ihre Existenz – eine Win-win-Situation.

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